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Endlich Meister!
"Schon früh an diesem Freitag, den 02.03.1951 ziehen die ersten Truppen trompetend und pfeiffend durch die Stadt." So schreibt die Tagespresse. Die Nachfrage an Karten ist enorm. Gegen 19 Uhr durchbricht der erste Keil von ca. 500 Menschen ohne Eintrittskarte die Polizeisperre und rast auf die noch unbesetzten Ränge. Das Gedränge ist kaum unter Kontrolle zu bringen. Insgesamt sprechen die Medien von 7.000-8.000 Menschen im Stadion und 4.000 ( andere Quellen sagen 5.000-6.000 ) vor der Halle, bzw. auf dem Parkplatz, auf den das Spiel übertragen wird. Eine Geräuschkulisse, die alles bisherige überboten hat. Der NWDR übertrgt zweimal Spielausschnitte in einer sechs-minütigen Reportage auf Mittelwelle. Enne Lortzing ist für die Eiskomik in den Pausen zuständig. Der Vater von Lulle Johannsson, Göste Johansson, ist als Vertreter des Svenka Dagbladet anwesend.
Nach einem spannenden und mitreißenden Spiel, in dem die Preussen zwuischendurch 0:2 zurück liegen, schiesst Erich Konecki das ersehnte und spielgewinnende Tor zum 3:2. Die Zeitung schreibt: Was sich in den folgenden Minuten abspielte, hat das Krefelder Eisstadion noch nicht erlebt: Wildfremde Menschen umarmten sich, Hüte flogen in die Luft, Raketen zischten über das Eis und 8.000 Kehlen wurden bis an die Grenze des Möglichen strapaziert. Leider fiel auch ein Wermutstropfen in diesem Becher der Freude: Ein altes Mitglied von P reussen Krefeld erlitt auf der Tribüne einen Schlaganfall.
Der Preussen Obmann Dr. Hanns Steffen übermittelt die ersten Glückwünsche auf dem Eis. Ihm folgen Herbert Kunze, DEV Präsident und während Preussen Vorsitzender Lothar Schneewind vom Sieg und Meister als Quittung über den Versuch die Meisterschaft am grünen Tisch zu verhindern spricht, fallen sich die Sportler um den Hals und es brandet der Jubel und die Sprechchöre der Tausenden im Stadion auf: "Wir gratulieren". Blumengebinde gibt es zu Hauf und die Pressefotographen schiessen Bilder in allen Stellungen. Während die Mannschaft den Glückwünschen der ganzen Krefelder Sportgemeinde über Mikrophon lauscht, geht plötzlich das Licht aus und es herrscht tiefe Dunkelheit. Die Fans stört es nicht. Schaukelnd und singend feiern sie weiter. Durch einen unglücklichen Zufall überhitzt das Lichtnetz, die vielen Wochenschau-Kabel führen zu einem Kurzschluß. Dr. Steffens beendet seine Rede später in der Stadiongaststätte.
Am nächsten Tag zur Mittagszeit gibt es einen Empfang im Rathaus. Als Andenken erhalten die Meister Krawatten und ein Fotobuch. Anschliessend gibt es im Ratskeller durch die Verwaltung noch einen Imbiss mit den Journalisten.

Ein Schelm, wer böses dabei denkt ... Viele Jahre später hatte Heinz Wackers bei der Erinnerung an den Jubel und die Feier auf dem Eis immernoch Tränen in den Augen. Das Licht war nicht überlastet, sondern Herr Münstermann hätte kurzerhand die Festlichkeiten beendet.